NEUKIRCHEN-VLUYN. Der Heilpraktiker und Mundartdichter Heinrich Goldberg (1875 – 1958) war vielseitig interessiert. „Vor allem war er aber wohl ein sehr bescheidener Mensch, es gibt wenig Biographisches“, sagt Gerrit Klein von der Kunstschule in Vluyn. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern sowie mit den Dozentinnen Katharina Berndt und Gabriele Berndt-Bathen ging er auf Spurensuche. Das Ergebnis ist eine sehenswerte Installation im gläsernen Treppenaufgang zum Heinrich-Goldberg-Saal. Die kleine Ausstellung bleibt bis auf weiteres für Passanten und Besucher der Sparkasse an der Poststraße von außen sichtbar. Wie der Lehmpastor Emanuel Felke in Repelen begeisterte sich auch Heinrich Goldberg für die Iridologie. Gabriele Berndt-Bathen: „Er diagnostizierte Krankheiten aufgrund der Struktur der Iris des Auges.“ Auf langen Spaziergängen über Land zu seinen Patienten hatte Heinrich Goldberg zudem Zeit, mundartliche Ausdrücke und Sprichwörter zu sammeln und sie als Mitarbeiter des Rheinischen Wörterbuches aufzuschreiben. Vor allem die Iridologie inspirierte die Kunstschüler zu phantasievollen Skulpturen mit Glaslinsen. Als optische Geräte schaffen sie mit einem Arbeitstisch und einer Schreibmaschine die Atmosphäre eines privaten Ärztezimmers.
In eigener Sache: Anlässlich des Jahrestages der Umbenennung des ehemaligen Mehrzwecksaales in der Sparkasse am Niederrhein – Zweigstelle in Neukirchen in den „Heinrich-Goldberg-Saal“ am 6. März 2015, haben wir als Kunstschule das untere Treppenhaus mit einer neuen Installation gestaltet. Zu Ehren des Neukirchen-Vluyner Bürgers, Heimatdichters und Naturheilkundlers haben sich die Schülerinnen und Schüler der Kunstschule Gedanken gemacht, was man für so ein Unternehmen zusammenstellen kann. Nicht viel ist über Heinrich Goldberg bekannt (1875 – 1958). Aber er ist ein Zeitzeuge der Geschehnisse am Niederrhein von Kaiser Wilhelm I. bis hin zu Kanzler Adenauer. Die kleine Ausstellung zeigt die Dinge der Schriftstellerei und einige Texte erinnern an den Mundartdichter sowie Autor von Theaterstücken und Sammler von Sprüchen in plattdeutscher Mundart. Auch als Heilkundler war er in unserer Gegend unterwegs und wurde „Der Doktor“ genannt. Wegen seiner Methode der „Iridologie“, die Krankheiten aufgrund der Struktur der Iris des Auges diagnostiziert, hat die Bildhauerabteilung vielfältige „optische Geräte“ gebaut und die Atmosphäre eines privaten Ärztezimmers geschaffen. Die kleine Ausstellung bleibt bis auf weiteres in dem halbrunden Glasraum des Treppenhauses für interessierte Passanten und Besucher der Sparkasse von außen sichtbar.